Die BDB-Musikakademie ist ein inspirierendes Gebäude mit einem reichen Innenleben, durch das sich die Musik wie ein roter Faden durch alle Stockwerke und Räume zieht. Der Facettenreichtum des Gebäudes spiegelt sich ab September neu auch in einem spannenden Konzertprojekt. Am 26. September und 3. Oktober lassen das A-Capella-Ensemble Lylac und die vielseitige Pianistin Ioana Ilie in zwei außergewöhnlichen Konzerten das Publikum in die facettenreichen Musikwelten der BDB-Musikakademie eintauchen.
Vocal Jazz mit kristallklarem Klang und mitreißendem Groove: Das ist Lylac – drei Damen, zwei Herren, die sich dem a cappella Gesang verschrieben haben. Inspiriert durch Vocal Jazz Ensembles wie The Real Group und gefördert u. a. von Stephen Connolly (King’s Singers) hat das junge Quintett seit seiner Gründung 2021 bereits beachtliche Erfolge (u. a. Preis beim Internationalen A Cappella Contest Leipzig, Auftritt beim Rheingau Musikfestival) vorzuweisen. Seine facettenreiche Stimmkultur und faszinierende Performance machen Lylac zu einem der spannendsten Vocal Jazz Ensembles der jüngeren Generation. Bei ihrem Konzert in der BDB-Musikakademie haben sie klangfarbenreiche Eigenkompositionen, Jazz-, Swing- und Pop-Klassiker von Duke Ellington, The Beatles, Elvis und ein “Earth, Wind & Fire”-Medley im Repertoire, bei dem es schwerfällt, ruhig sitzen zu bleiben!
“Einheit in der Vielfalt – Vielfalt in der Einheit”
Ein Konzert, bei dem weder das Publikum noch die Künstlerin selbst wissen, was gespielt wird, findet am Tag der Deutschen Einheit mit der Pianistin Ioana Ilie statt. Das Konzert, das im Rahmen des vom BMCO geförderten “Musikwelten”-Projektes veranstaltet wird, verspricht ein außergewöhnliches Musikerlebnis zu werden. Denn mit der Pianistin und Komponistin Ioana Ilie ist eine international wirkende Musikerin zu Gast, die sich vor allem der traditionsreichen und faszinierenden Kunst der klassischen Improvisation verschrieben hat. Im direkten Austausch mit dem Publikum, inspiriert von den “Musikwelten” der BDB-Musikakademie und vom Thema “Einheit in der Vielfalt – Vielfalt in der Einheit” wird Ioana Ilie, konventionelle Konzertformate bewusst auflösend, ihr Publikum auf eine überraschende Reise durch verschiedenste Stilrichtungen und Musikepochen schicken. Aus dem Augenblick heraus entsteht so ein vielgestaltiges Kunstwerk, in dem Joseph Haydns Kaiserhymne und andere Anklänge die Einheit stiftenden Motive bilden.
Ioana Ilie und die Kunst der klassischen Improvisation
Ioana Ilie ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Sie wurde u. a. von Prof. Rudolf Lutz, dem renommierten Bach-Interpreten und künstlerischem Leiter der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen in der Kunst des Improvisierens ausgebildet und ist als Pianistin, Kammermusikerin, Liedbegleiterin und Komponistin weltweit tätig. Was bei Musikern vergangener Zeiten als unabdingbares “Handwerkszeug” vorausgesetzt wurde, nämlich frei über eigene oder fremde Themen und Motive zu improvisieren, ist heute oft nur noch im kirchlichen Kontext auf der Orgel zu erleben. Ioana Ilie, die an der Musikhochschule Trossingen Improvisation lehrte und an der Musikakademie Basel unterrichtet, lässt diese Kunst, mit der sich einst Bach und Beethoven in Wettbewerben hervortaten, wieder aufleben: Ein besonderes Konzert zu einem besonderen Anlass, in dem es um Inspiration, um ein gemeinsames Kunsterlebnis, um Musik als ebenso flüchtige wie nachhaltig wirkende Kunst geht – und nicht zuletzt um den Gedanken, wie sich Einheit und Vielfalt nicht nur in der Musik wechselseitig tragen.