Als „total wertstiftend“ erlebten Kim und Judith das Basismodul des Lehrgangs „Jugendleitung“ der BDB-Bläserjugend in der BDB-Musikakademie. In einer Gruppe von zehn Teilnehmenden bildeten sich die beiden Vereinsengagierten vier Tage lang bei verschiedenen Fachdozierenden fort, um Kenntnisse aufzufrischen und für sich selbst und ihre Vereine Sicherheit im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu gewinnen.
Die Voraussetzungen bei Kim und Judith könnten indes nicht verschiedener sein. Die 17-jährige Kim ist eine von 17 Engagierten im Jugendteam des Musikvereins Ichenhein und mit drei weiteren Jugendvertreterinnen und -vertretern zum Lehrgang angereist. „Bei uns im Verein ist es Ziel, dass möglichst viele die Juleica erwerben“, erklärt Kim. Und genau das hat auch Kim vor. Sie hat im Herbst 2023 das Aufbaumodul gemacht und vervollständigt ihre Jugendleiterausbildung nun mit dem Basismodul. „Das Aufbaumodul im Herbst hat total Spaß gemacht, deshalb wollte ich direkt weitermachen.“ Ihre Motivation: „Ich bin hier, um meine Kenntnisse im rechtlichen Bereich aufzufrischen und Klarheit und Sicherheit im Umgang mit Kindern zu gewinnen, damit ich weiß, was ich machen muss“, erläutert Kim. „Gerade im Bereich Kinder- und Jugendschutz habe ich viel gelernt, was ich noch nicht gewusst habe.“ Neben dem Input von Fachdozierenden zu den Themen Prävention, Jugendschutz und Aufsichtspflicht fand Kim auch die Einheiten im Bereich Spielpädagogik „sehr lehrreich“. „Die Spiele waren richtig krass und cool. Sie haben mir geholfen, mein eigenes Verhalten zu reflektieren“, findet die 17-Jährige. Genau das war das Ziel, wie Lehrgangsverantwortlicher Simon Geigges betont. „Wir haben eine Übung mit Augenbinden gemacht, bei der die Teilnehmenden erfahren, dass es für eine Kommunikation mit eingeschränkten Sinnen viel mehr Anleitung und Erklärung braucht, damit jeder sich abgeholt fühlt. Im Transfer aus dem Spielerischen können die Teilnehmenden viel für sich persönlich rausziehen und reflektieren, wie sie bisher kommuniziert haben“, führt Geigges aus. Während Kim in ihrem Verein nicht nur auf ein großes Jugendleiter-Team setzen, sondern auch mit 20 Blockflötenkindern, vier Bläserklassen und rund 30 Mitgliedern in der Jugendkapelle eine lebendige Jugendabteilung vorweisen kann, sieht es bei Judith „ganz anders“ aus. „Bei uns ist Not am Mann!“ – und zwar sowohl im Nachwuchsbereich als auch in der Jugendleitung. „Zwischen unseren 8 Blockflötenkindern und dem Hauptverein tut sich eine große Lücke auf“, berichtet Judith. Weil ihr der Nachwuchs und Bestandschutz des Vereins am Herzen liegen, hat sie in ihrem Verein nun Verantwortung übernommen mit dem klaren Ziel, die vorhanden Lücken zu schließen. Das Basismodul ist für sie eine willkommene Gelegenheit, Ideen zu sammeln, wie sie das angehen kann. Und da das Thema Nachwuchsgewinnung ohnehin auf dem Programm stand, konnte sie für ihren Verein direkt vom Lehrgang profitieren. „Mir ist bewusst geworden, dass wir vorhandene Ressourcen nutzen und bei dem müssen, was da ist, um Quick-Wins zu haben“, berichtete Judith. Darüber hinaus hat sie einen Überblick erhalten, was Jugendleitung bedeutet. „Bis zum Kurs waren mir der Umfang und die Verantwortung der Jugendleitung nicht bewusst“, gesteht sie. Mit dem Basismodul Jugendleitung ist für sie der Einstieg in das Themengebiet nun vollauf gelungen. „Die Rolle ‚Jugendleiterin‘ ist viel cooler als gedacht und macht irrsinnig viel Spaß. Da ist Beziehungsarbeit gefragt und da ich auch beruflich viel mit Menschen zu tun habe, spielt mir das total in die Karten“, freut sich Judith. Die Jugendleiterin geht nicht nur mit sehr vielen neuen Ideen und Impulsen nach Hause, sondern ist jetzt voll motiviert, die Juleica zu machen und hat nun, wie sie sagt, „richtig Bock“ auf die neue Herausforderung.