„Das war der beste Lehrgang, den es je gab“, freut sich Marc Lange, Lehrgangsleiter der C3-Dirigentenausbildung nach der erfolgreichen Abschlussprüfung. „Wir hatten das beste Gesamtergebnis seit Bestehen des Kurses“. 18 Teilnehmenden schlossen den Lehrgang „mit sehr gutem Erfolg“, 5 „mit gutem Erfolg“ ab. Mit 59,5 Punkten in der Praxisprüfung und einer Gesamtnote von 1,2 war Felix Klapproth Jahrgangsbester. Im Interview mit Martina Faller hält er Rückschau auf ein intensives Jahr.

Faller: Ein intensives Jahr liegt hinter Dir mit glücklichem Ausgang: Du hast als Jahrgangsbester mit der fabelhaften Endnote von 1,2 den C3-Lehrgang zur Blasorchesterleitung absolviert. Herzlichen Glückwunsch! Wie hast Du die Prüfungen erlebt?

Felix: Bei der Theorieprüfung war ich ein wenig unsicher, was auf mich zukommt. Im Nachhinein aber hätte ich völlig stressfrei in die Prüfung gehen können. Wir waren durch das Jahr optimal vorbereitet, haben so viel gutes Material bekommen, dass ich mich nie überfordert gefühlt habe – ganz großes Lob an die Dozenten. Bei der Praxisprüfung war ich in der Tat relativ entspannt. Ich habe schon bei den Proben gemerkt, dass der Schlüssel zwischen Orchester und Dirigent der Spaß an der Musik ist. Dies habe ich auch in der Prüfung versucht zu übermitteln. Für mich ist der Dirigent kein Dompteur.  Dirigent und Musizierende bilden vielmehr eine Einheit, die gemeinsam Musik gestaltet.

Faller: Wie blickst Du auf das Jahr im C3-Lehrgang zurück?

Felix: Ich bin einfach nur überwältigt von diesem Jahr. Ich hätte mir niemals erträumt, dass es so ausgeht. Aber unabhängig vom guten Ergebnis habe ich in diesem Jahr sowohl musikalisch als auch persönlich eine enorme Entwicklung vollzogen und als Musiker und Mensch viel mitgenommen, zum Beispiel im Umgang mit Menschen oder im Hinblick darauf Dinge strukturiert anzugehen.

Der Wahnsinn ist einfach auch, dass man im C3-Kurs so viel talentierte junge Leute kennenlernt, die das Ziel haben anspruchsvolle Blasmusik zu machen – und da ist man sofort auf einer Wellenlänge. Nach dem Unterricht sind wir oft noch zusammengesessen, mit und ohne Noten, und haben gemeinsam Musik gemacht. Das war alles schon sehr besonders, das werde ich nicht mehr vergessen. Unsere Lehrgangsleiter haben schon nach der ersten Woche gesagt, ‚das wird ein besonderer Kurs‘. Und sie hatten Recht. Ein Teilnehmer hat alle anderen zu seiner Hochzeit eingeladen – und das spricht doch für sich!

Faller: Was fängst Du nun mit dem Abschluss an? Gibt es schon konkrete Pläne, ein Orchester zu übernehmen?

Felix: Absolut! Ich habe direkt nach dem Abschluss beschlossen weiterzumachen mit dem Dirigieren, um Gelerntes im Kurs gleich in die Praxis umzusetzen. Ich habe mich beworben und ein Vordirigat bei einem Oberstufenorchester in meiner Region absolviert. Ich habe mich riesig gefreut, als ich eine Zusage erhielt. Ab ersten Januar geht es los!

Info: Felix Klapproth hat schon mit vier Jahren seine ersten musikalischen Schritte auf dem Akkordeon unternommen. Mit 8 Jahren wechselte er auf das Euphonium, nicht nur weil für ihn die Gemeinschaft in der Blasmusik erfahrbarer war und ist, sondern weil ihn die Klangfarben des Blasorchesters begeistern. Er absolviert D1, D2 und einen Mentorenlehrgang, musizierte im heimischen Musikverein Auenstein sowie daneben in verschiedenen Auswahlorchestern und bei semi-professionellen Musicalproduktionen. Auf den C3-Kurs wurde er von den Verantwortlichen seines Vereins aufmerksam gemacht. Er selbst war davon ausgegangen, dass dafür nur erfahrenere Musikerinnen und Musiker in Frage kommen. Er wurde eines Besseren belehrt und hat dabei seine zweite Liebe, das Dirigieren, entdeckt.