Beim großen Flötenfest vom 9. bis 12. Mai, dem Miyazawa Querwind Festival, unterrichtet auch die bekannte Flötistin und Flötenprofessorin Mihi Kim. Ihr Markenzeichen ist die Platinflöte aus der Flötenmanufaktur Miyazawa.

Die französischkoreanische Flötistin Mihi Kim ist erstmalig in diesem Jahr als Dozentin beim Querwind Festival der BDB-Musikakademie dabei. Mihi Kim ist eine international bekannte und vielfach ausgezeichnete Flötistin und Professorin, gehört zu den internationalen Künstlern der japanischen Flötenmanufaktur Miyazawa und spielt auf einer Flöte aus reinem Platin. Dank der Partnerschaft mit der Flötenmanufaktur aus Japan startet das bekannte Querflöten-Festival für ambitionierte Amateurmusizierende, Studierende, Studienanwärterinnen und -anwärter in diesem Jahr als das Miyazawa Querwind Festival. Beim Festival werden bewährte, aber auch neue Unterrichtsformate aufgegriffen. Es wird gleich zwei Flötenorchester geben, die Form des Meisterkurses wird durch Einzelunterricht im Studio oder „Duospiel mit den Meistern“ ergänzt. Gesprächsforen und Spontanensembles ergänzen das Miyazawa Querwind Festival.

Polyglott in Sprache und Musik
Mihi Kim wurde in Seoul in Südkorea geboren, sie ist teilweise in Deutschland aufgewachsen und studierte in Frankreich und Deutschland am Nationalen Musikkonservatorium (CNSMDP) von Paris, der Hochschule von Köln und der Hochschule von München bei namhaften Flötenlehrenden. Kein Wunder also, dass Mihi Kim sechs Sprachen spricht und beim Festival in Staufen auf Wunsch auch auf Deutsch unterrichtet. Sie arbeitet regelmäßig mit dem Pianisten Bertrand Giraud zusammen, sowie mit Aurélien Pontier, Jennifer Fichet und Teresa Janina Czekaj. Unter ihren Kammermusikpartnern finden sich unter anderem Fabrice Pierre, Pierre-Henri Xuereb und Rachel Talitman. Sie war eine der Mitbegründerinnen des Ensembles Musica Universalis und war Mitglied des Ensembles Itineraire, des Ensembles Multilatérale, des Paris Chamber Orchestras, des Takemitsu Trios sowie des Xanthos Trios. Mihi Kim ist Preisträgerin des 5. Internationalen Wettbewerbs Jean-Pierre Rampal in Paris und gewann den 1. Großen Preis beim Internationalen Musikwettbewerb Pacem in Terris in Bayreuth.

Seit 1998 ist Mihi Kim Professorin für Flöte an der École Normale de Musique in Paris und Professorin am Conservatoire Issy-les-Moulineaux im Großraum von Paris. Sie hat bereits mehr als 200 professionelle Fachkräfte aus Frankreich, Europa und weltweit erfolgreich ausgebildet. Zudem gibt sie Meisterkurse in der ganzen Welt. Über 1.000 Konzerte in der ganzen Welt hat sie bereits gespielt. Dass Mihi Kim nun auch an der BDB-Musikakademie in Staufen unterrichten und beim Miyazawa Galakonzert am 10. Mai 2024 zusammen mit allen Miyazawa Artists auftreten wird, freut die Festivalleiter Rudolf Döbler und Robert Pot besonders. Mihi Kim wird den Workshop „Üben perfekt – mit Zahlen“ leiten. Dabei erfahren die Teilnehmenden, was gutes Üben ausmacht. Mihi Kim erklärt das Basiswissen für organisiertes und effizientes Üben, indem man mit Ziffern arbeitet. Außerdem leitet Kim den Workshop „Flute Music by French Composers“, bei dem sie mit den Teilnehmenden eine Reise durch den seit Jahrzehnten international beliebten Sammelband unternimmt und anhand von beliebten Stücken von Fauré, Gaubert, Chaminade, von Klangfarben, perfektem Tempo und Intonation aufzeigt, was den gewissen „French Touch“ ausmacht. Seit vielen Jahren spielt Mihi Kim auf Querflöten von Miyazawa und seit letztem Jahr auf einer Flöte aus Platin. Üblicherweise bestehen Querflöten aus Neusilber, Silber- oder Silber-Gold-Legierungen oder aus Goldlegierungen unterschiedlichen Feingehalts. Jedes Material hat eine ganz eigene Klangfarbe. Wegen des Extragewichts (ungefähr 60 g mehr) der Platinflöte spielt sie auf einer C-Fuß Flöte anstelle der üblichen B-Fuß Flöte. Sie hat aber auch ein separates B-Fußstück, welches sie bei Bedarf einsetzt. Die leichtere Flöte ermöglicht der Flötistin wegen des geringeren Gewichts länger und ausdauernder zu spielen. „Eine Platinflöte ist etwas ganz Besonderes, man kann sie sehr leise spielen oder sehr stark, sie hält das aus“, sagt Mihi Kim in einem Interview der Zeitschrift „Das Musikinstrument“. „Mit dieser Flöte kann ich Flöte wie Violine spielen, das habe ich immer angestrebt.“ Schon immer von einem neugierigen Geist angetrieben, werde sie von Jahr zu Jahr dank ihrer Flöte besser, denn die Flöte eröffne ihr immer neue Nuancen, Tempi und Klangfarben. „Wenn die Zuhörenden beim Hören meines Spiels Klarheit, Freude und Liebe verspüren, werden sie mich am glücklichsten machen“, sagt sie.

Gabriele Hennicke