„Die Flöte fürs Leben“ zu bauen – dieser Traum von Masashi Miyazawa war 1969 Anlass zur Gründung der Firma Miyazawa Flutes. Er vereinte dazu traditionellen Instrumentenbau mit Innovationen und moderner Fertigungstechnik – eine Kombination aus der edle, handgefertigte Instrumente hervorgingen, die höchste Qualitätsstandards erfüllen und weltweit vertrieben werden.

Der Traum vom Bau eines hochwertigen Instruments hat Firmengründer Masashi Miyazawa im Jahre 1969 dazu veranlasst, eine eigene Flötenbauwerkstatt zu gründen. Bereits 1971 konnte er auf der „First Tokyo Music Show“ die ersten Miyazawa Flöten präsentieren, die er ein Jahr später auch auf der Musikmesse Frankfurt vorstellte. Seither hat Masashi Miyazawa beharrlich die innovative Weiterentwicklung seiner Flöten vorangetrieben. Mitte der 1970er-Jahre etwa haben Masashi Miyazawa und der amerikanische Flötenbauer P. L. West gemeinsam eine Flöte entwickelt, die den Bedürfnissen und Vorstellungen von nordamerikanischen Flötistinnen und Flötisten entsprechen konnte. Das Ergebnis dieser gemeinsamen Entwicklungsarbeit und ausführlichen Analysen waren viele Innovationen im Flötenbau. Verschiedene Materiallegierungen, eine sehr große Auswahl an verschiedenen Kopfstücken und die Tonlochskala von Miyazawa boten den Musikern eine zuvor nie dagewesene Auswahl.

Im Jahr 2005 erfolgte ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte. Miyazawa entwickelte mit dem dänischen Flötenbauer Johan Brögger das nach ihm benannte Brögger System weiter und ließ es patentieren. Das stiftlose Brögger System erlaubt eine präzise und ausgesprochen feine Justierung der Mechanik. Die Anpassung der Federstärke an jeder Klappe führt zu einem individuelleren Spielgefühl und sorgt für mehr Spielkomfort und Präzision. Diese Entwicklungen und Innovationen in Kombination mit traditioneller Instrumentenbaukunst brachten edle, handgefertigte Instrumente hervor und ließen Miyazawas Traum von „einer Flöte fürs Leben“ in Erfüllung gehen. Der Name Miyazawa wurde zu einem Synonym für eine hohe Qualität, die es Flötistinnen und Flötisten erlaubt, sich im vollkommenen Vertrauen auf das Instrument ganz auf das Musizieren zu konzentrieren.

Auf den erreichten Standards hat sich Miyazawa indes nie ausgeruht. Im Gegenteil. Mit viel Enthusiasmus, gelebter Leidenschaft für den Flötenbau und viel harter Arbeit wurden die Flöten stetig weiterentwickelt. „Wir haben immer den Kontakt zu Spitzenmusikern gesucht, um unsere Instrumente stetig neu zu hinterfragen und auf den Prüfstand zu stellen. Und das handhaben wir bis heute so“, erklärt Christian Bach, Prokurist von Miyazawa Flutes Europe das Geheimnis des Erfolgs. „Sich verändernde Klangvorstellungen, andere technische Möglichkeiten, Trendentwicklungen und die Varianten, welche sich aus unterschiedlichen Materialien ergeben, lassen uns immer wieder kritisch auf unsere Instrumente schauen und nach Verbesserungen streben.“ Dabei hat Miyazawa aber auch Amateurmusizierende sowie Anfängerinnen und Anfänger auf der Flöte nicht aus dem Blick verloren.

2013 hat Miyazawa die Schülerflöten-Serie „MJ Flöten“ auf den Markt gebracht und mit den Modellen aus dieser Linie eine Lücke im Portfolio von Miyazawa geschlossen. Ermöglichen diese Modelle doch auch Anfängerinnen und Anfängern sowie Amateurmusizierenden mit kleinerem Geldbeutel den Kauf einer Miyazawa Flöte. Im Jahr 2017 wurde die Tochterfirma Miyazawa Flutes Europe gegründet, um eine engere Verbindung zu den Flötistinnen und Flötisten in Europa herzustellen und sich besser den Gegebenheiten des europäischen Marktes anpassen zu können. Unter der Leitung von Christian Bach hat sie den Vertrieb von Miyazawa Flöten in Deutschland und Österreich übernommen. In allen anderen Ländern arbeitet Miyazawa eng mit anderen europäischen Vertrieben zusammen. Im vergangenen Jahr machte Miyazawa den Schritt in eine neue Ära der Firmengeschichte. Das Unternehmen zog von Iijima nach Komagane in ein komplett neu errichtetes Fabrikgebäude. Eingerahmt von Bergen liegt dort, rund 250 Kilometer von der Millionenmetropole Tokyo entfernt, nun die neue Produktionsstätte von Miyazawa. „Dieses neue Gebäude ist nicht nur größer, sondern steht auch für Innovation, Entwicklung und Wachstum“, heißt es dazu auf der Unternehmenswebseite. „Wir sind für die Zukunft gerüstet und können unsere hohen Ansprüche stetig verbessern“, freut sich die Unternehmensführung, die seit mittlerweile rund 15 Jahren in den Händen von Kazunari Miyazawa liegt, Sohn des Firmengründers und Ehrenpräsident von Miyazawa. Etwa 40 Mitarbeitende bauen dort mit großem Know-how und in einer ausgewogenen Kombination aus traditioneller Flötenbaukunst und der Unterstützung modernster Fertigungstechniken Instrumente und Kopfstücke für die Zukunft.

„Handmade ist für Miyazawa nicht nur eine Floskel“, weiß Christian Bach von Miyazawa Flutes Europe. „Die traditionelle Flötenbaukunst mit modernen Fertigungstechniken zu kombinieren, ist unsere Passion.“ Im neuen Werk kann man sich tagtäglich davon überzeugen und in Augenschein nehmen, wie in guter Handarbeit das Rohr als Grundlage für ein gutes Instrument auf die Standardwandungsstärke von 0,40 mm gebracht, die Tonlöcher vorab ausgestanzt und anschließend entweder aus dem Rohr gezogen oder aufgelötet werden. Auch bei der Herstellung der Kopfstücke wird höchste Sorgfalt und Präzision an den Tag gelegt. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Kopfstücke durch vielfältige Modifikationsmöglichkeiten individuell an die Ansprüche der Flötistinnen und Flötisten angepasst werden können“, betont Christian Bach. Zur Verfügung stehen vier Kopfstückvarianten, die den Flötistinnen und Flötisten sehr viele variable Möglichkeiten bieten. Durch die Fertigung der MZ- und MX-Modelle in unterschiedlichen Materialien, wird die Auswahl noch umfangreicher. Präzisionsarbeit und eine ruhige Hand sind beim Auflöten der Stege und Säulchen gefordert und eine langjährige Erfahrung bei der Endmontage vonnöten, um eine perfekt deckende Mechanik und leichtläufige Achsen zu haben. Gemeinsam mit einem geschulten Auge bei der Qualitätskontrolle sorgen all diese Parameter für den gewohnt hohen Standard bei Miyazawa Instrumenten und dafür, dass zukünftige Besitzer viel Spaß und lebenslang Freude an ihrem Instrument haben.

Text: Martina Faller