Der Bund Deutscher Blasmusikverbände hat aktuell einige Baustellen: Der Akademieneubau, ein neuer Internetauftritt und vor allem die Corona-Pandemie halten die Verbandsverantwortlichen in Atem. In allen Bereichen konnten sich die Delegierten im Rahmen der BDB-Herbstklausur vom guten Management ihres Dachverbands und bei einem Besuch der Baustellen von den Fortschritten beim Akademieneubau überzeugen.
Das Erdgeschoss steht, die trapezförmigen Fenster der markanten Fassade sind betoniert und man kann, wie Ralph Beck beim Besuch der Baustelle betonte, „schon ganz gut erkennen, wie es wird“. So konnten sich die Besucher über die Größe des Orchestersaals, des Chorsaals, des Big-Band-Raumes aber auch über die zukünftigen Aufenthaltsbereiche im Erdgeschoss ein Bild verschaffen. Die Anwesenden waren spürbar beindruckt von der Dimension des entstehenden Baukörpers. Erfreut zeigten sich alle über die Geschwindigkeit des Baufortschrittes innerhalb der letzten drei Monate. „Diesen Fortschritt wird es auch in den nächsten Monaten geben – bis der Rohbau in seiner Gänze steht“, erklärte Ralph Beck. „Danach wird man jedoch erst einmal für ein Jahr im Außenbereich wenig sehen, da sich dann die Baufortschritte in den Innenbereich verlagern“, so der Bundesrechner. Bislang habe sich der bisherige Bauverlauf unproblematisch gestaltet, sodass mit einer Fertigstellung im Herbst 2023 zu rechnen sei. Zudem wird, wie der Bericht des Bundesrechners weiter ausführt, die neue Akademie auf einem soliden finanziellen Fundament erbaut. Trotz der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Schließung konnte der BDB ein positives Vereinsergebnis erzielen, nicht zuletzt durch die Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Fördermittel. Ein positives Ergebnis lässt auch der Zwischenbericht für das laufende Jahr erwarten, allerdings mit einem Wermutstropfen: Aufgrund der coronabedingten Hygienevorschriften müsse für weniger Kursteilnehmer ein höherer Arbeitsaufwand und Personaleinsatz betrieben werden. Dass die Corona-Pandemie auch in den Vereinen an der Basis zu großen Einbußen und Beschränkungen, aber auch zu heftigen Diskussionen führte, ist den BDB-Verantwortlichen absolut bewusst. Patrick Rapp und Christoph Karle war es deshalb ein Anliegen, aufzuzeigen, wie im BDB mit dem Thema umgegangen wird und wie sich die Hierarchie der Informationsweitergabe bei den Corona-Verordnungen darstellt: Das Sozialministerium gibt den Rahmen für die Corona-Verordnungen im Schwerpunkt vor, während die Details und FAQ von den jeweiligen Ministerien eingespielt werden. Durch die unterschiedlichen Zuständigkeiten haben Musikschulen (in der Zuständigkeit des Kultusministeriums) und Amateurmusik (Wissenschaftsministerium) die FAQ zu den Verordnungen nicht nur mit zeitlichen Verzögerungen erhalten. Teilweise gab es anfangs auch unterschiedliche Regularien, obwohl es bei beiden Institutionen um dieselbe Sache, nämlich den Instrumentalunterricht ging. „Nach der Veröffentlichung der Verordnungen müssen wir meist zehn Tage auf die FAQ warten, auf deren Grundlage das Cluster Wissenschaft das neue Hygienekonzept erstellen kann“, erklärte Christoph Karle das Prozedere. „Auch wenn es manchmal länger gedauert hat, waren unsere Vereine unheimlich dankbar für das Corona-Management des BDB. „Wir haben uns sehr gut unterstützt gefühlt“, lobte eine Delegierte aus dem Oberbadischen Blasmusikverband. Als einen „großen Wurf“ bezeichnete Christoph Karle die Tatsache, dass das BDB-Muster-Hygienekonzept nun unter den Logos aller zehn Verbände im Landesmusikverband firmiert und damit von 1 Million Amateurmusiker genutzt wird. Ein großer Wurf verspricht auch der neue Internet-Auftritt des BDB zu werden. Bundespressereferent Michael Schönstein rekapitulierte dessen Entstehungsprozess, stellte die Struktur, die einzelnen Bereiche und Möglichkeiten der in WordPress programmierten neuen Webseite vor und hob die entscheidenden Vorteile hervor: Per Mausklick lässt sich die Webseite nicht nur in eine progressive Web-App verwandeln. Vielmehr können die Seiten künftig auch „inhouse“ gepflegt und aktualisiert werden. Die Mitarbeitenden in der BDB-Pressestelle und der BDBBläserjugend wurden bereits entsprechend geschult und sind aktuell dabei, die Seiten zu bestücken und Texte zu überarbeiten. Während die neue Webseite viel Zustimmung erfuhr, löste die URL der neuen Webseite, die unter www.bdb-akademie.com in Internet zu finden ist, eine Diskussion aus. Von verschiedenen Delegierten wurde der Wunsch geäußert, dass das Kernthema Musik sich in der URL widerspiegeln möge. Michael Schönstein nahm die Anregung gerne auf, gab den Ball aber an die Gremien zurück. „Diese Frage müssen wir in den Gremien beraten und beschließen“, so der Bundespressereferent.