Es hat etwas von einer Neugeburt. Nach einem fast zehn Jahre währenden Prozess kann der Bund Deutscher Blasmusikverbände in Kürze sein neues Akademie- gebäude eröffnen. Von „altem Wein in neuen Schläuchen“ kann dabei keine Rede sein. Im Gegenteil: Der BDB bekommt nicht nur ein neues Zuhause. Mit der Erneuerung des Corporate Designs und einem umfassenden Rebranding-Prozess hat sich auch der Verband neu erfunden.
Der Beginn einer neuen Ära wurde schon vielfach heraufbeschworen. Nun ist es so weit. Mit der Eröffnung der neuen BDB-Musikakademie tritt der BDB jetzt tatsächlich ein in ein neues Zeitalter, und Präsident Dr. Patrick Rapp spricht nicht von ungefähr von „einem großen Meilenstein für den BDB“. Gleichzeitig hat er mit der kompletten Erneuerung des Corporate Designs unter der Projektleitung von Bundesmedienreferent Michael Schönstein dafür gesorgt, dass der Verband ein modernes und zeitgemäßes Erscheinungsbild erhält und sich als Marke neu definiert und positioniert. „Der Neubau der BDB-Musikakademie und das umfassende Rebranding der Marke BDB sind mutige Schritte. Sie sind Zeichen eines tiefgreifenden Wandels im BDB und ein Zeugnis dafür, wie sich ein traditionsreicher Verband modern und zukunftsorientiert aufstellen und präsentieren kann, ohne seine Wurzeln zu vergessen“, betont Patrick Rapp und ergänzt: „Und sie zeigen, wie durch Zusammenarbeit, Vision und Engagement sowohl ein Großprojekt wie der Akademieneubau als auch ein umfassendes Rebranding der Marke BDB erfolgreich umgesetzt werden kann“.
„Eine lohnende Investition“
Der markante Neubau der BDB-Musikakademie am Ortseingang von Staufen zeugt von den Erfolgen der Vergangenheit, der Zuversicht in die Zukunft und dem Glauben an die zukunftsstärkende Macht von Bildung. Immerhin investieren sowohl das Land Baden-Württemberg als auch der BDB selbst große Summen in das 24 Millionen schwere Bauprojekt. Dass die Fördermillionen des Landes Baden-Württemberg eine „lohnende Investition“ sind, diese Überzeugung artikulierte Petra Olschowski, damalige Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Kunst und heutige Ministerin desselben Ressorts, bereits bei der Präsentation der Baupläne im Rahmen der Herbstklausur 2017. Sie betonte damals: „Für den BDB und seine Vereine ist der Akademieneubau die zentrale Wegmarke, um die bisherige Akademiearbeit auszubauen und zu vertiefen.“
Und genau das hat der BDB vor. Denn auch im BDB ist der Glaube an das Potenzial von Bildung ungebrochen. „Der Bildungswille in der Amateurmusik und im Ehrenamt ist ungebrochen“, ist sich Akademieleiter Christoph Karle sicher und freut sich, dass der BDB seinen in der Gründungssatzung verankerten Bildungsauftrag im neuen Gebäude noch besser erfüllen kann.
Mehr noch: Mit dem Akademieneubau realisiert der BDB seinen Traum von einem modernen, zukunftsfähigen Bildungshaus für die ganze Amateurmusik.
Der Traum von einem zukunftsfähigen Bildungshaus
Die Voraussetzungen für ein Aufblühen des Bildungsprogramms jedenfalls könnten besser nicht sein: Stehen dem Bildungsangebot der BDB-Musikakademie doch im Neubau mehr als doppelt so viele Räume und eine hochmoderne Ausstattung zur Verfügung. Dreizehn moderne und akustisch hervorragend ausgestattete Säle und Räume schaffen zudem auch für Ensembles, Bands und Orchester aller Sparten der Amateur- und Profimusik beste Bedingungen für musikalische Fortbildungen, Proben, Konzerte und Aufnahmen jeglicher Art. Und all das unter dem Dach eines modernen 164-Betten-Hauses, das im Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer komfortable und flexible Übernachtungsmöglichkeiten in einem inspirierenden Ambiente bietet. Nicht nur das Bildungsprogramm der BDB-Musikakademie, auch die Initiativen, Formate und Veranstaltungen der BDB-Bläserjugend sowie die Serviceleistungen des Verbandes – all das, was der BDB, die BDB-Bläserjugend und die BDB-Musikakademie im Laufe ihres mittlerweile 25-jährigen Bestehen bisher aufgebaut und geleistet haben, wird sich im zeitgemäßen und modern Bildungshaus noch besser entfalten können. Was macht den BDB aus? Was sind die zentralen Leistungsversprechen der Marke BDB? Das waren auch die zentralen Fragen in einem Prozess, der fast zeitgleich mit dem Baubeginn zur neuen BDB-Musikakademie begann. Dahinter stand der verständliche Wunsch des Verbandes, mit dem Umzug in ein repräsentatives Haus auch den visuellen Auftritt des BDB zu erneuern und in eine zeitgemäße und moderne visuelle Kommunikation zu übersetzen. Dabei ging es von Anfang an um mehr als nur um ein neues Logo, wie Bundesmedienreferent Michael Schönstein auch im Interview auf Seite 9 ausführt. „Die Neugestaltung des BDB-Logos ist sicherlich ein zentrales Element des neuen Corporate Designs, aber es ist wichtig zu betonen, dass es nur ein Aspekt eines viel größeren Bildes ist“, unterstreicht Schönstein. In einem umfassenden Rebranding-Prozess wurde das gesamte kommunikative Erscheinungsbild des BDB erneuert. Dies umfasst nicht nur visuelle Elemente, sondern auch die Art und Weise, wie der Verband kommuniziert, von schriftlichen Dokumenten bis hin zu digitalen Medien, von A wie Anrufbeantwortertexte bis Z wie Zahlentafeln. Hinter diesem umfassenden Projekt stand ein engagiertes Team, bestehend aus Mitgliedern des Präsidiums und hauptamtlichen Mitarbeitenden des BDB. Die Projektleitung lag in den erfahrenen Händen von Bundesmedienreferent Michael Schönstein.
Für Grafik und Design wurde Bertold Neuberger beauftragt, der seit vielen Jahren das Gesicht des BDB prägt.
Von der Notwendigkeit zur Neugestaltung
Die Erneuerung des Corporate Designs war indes nicht nur eine Frage der Ästhetik. Der BDB stand vielmehr vor der Herausforderung, sich in einer sich ständig verändernden musikalischen Landschaft neu zu definieren und zu positionieren.
Um eine klare Markenidentität mit einer klaren Botschaft zu schaffen, war es notwendig, zuerst mit dem „Markenflohmarkt“ aufzuräumen, der sich im Laufe der Zeit eingestellt hatte. Ordnung in die Vielfalt brachte die Einführung einer Dachmarkenstrategie. Hierbei wurde der BDB zur übergeordneten Marke, unter der die verschiedenen Submarken BDB-Bläserjugend, BDB-Musikakademie und BDB-Kulturhotel sowie die Produkte dieser Submarken angesiedelt sind. „Diese Strategie, bei der auch die Kernbotschaften der Marke definiert werden, hilft, eine klare und kohärente Markenkommunikation zu gewährleisten“, weiß Michael Schönstein. Das zentrale Versprechen der Marke BDB ist „befähigend und stärkend“. Dies wird durch das Hauptattribut „lebendig“ und die drei ergänzenden Attribute „innovativ“, „qualitätsvoll“ und „praxisorientiert“ unterstützt. Diese Leistungsversprechen sind nicht nur die Botschaften der Marke nach außen, sondern auch verpflichtende Standards für alle internen Bereiche des BDB. „Künftig müssen wir alles, was wir unternehmen, daraufhin überprüfen, ob es diesen Leistungsversprechen standhält“, führt Schönstein aus. Die neue BDB-Musikakademie mit ihrer hochwertigen Ausstattung und ihrem reichen Innenleben jedenfalls erfüllt diese Standards und Leistungsversprechen mühelos. Und so sind das neue Akademiegebäude und das neue Corporate Design des BDB nicht nur äußere Zeichen eines tiefgreifenden Wandels, sondern für die Mitglieder des BDB auch ein vielsagendes Versprechen für die Zukunft.
Martina Faller