Das BDB-Festival für Horn ist ein Phänomen – ein Phänomen mit besonderem Spirit und außerge-wöhnlicher Atmosphäre! Es ist, wie sein Gründungsvater und künstlerischer Leiter Peter Arnold zu sagen pflegt, „ein Familientreffen“. Und damit trifft er voll ins Schwarze: denn bei hornissimo kommen alle zusammen, nicht nur als Dozenten alles, was in der Hornszene Rang und Namen hat, sondern der Amateur genauso wie die Studentin und der Musikschullehrer, der 8-jährigen Horn-schüler genauso wie die betagte Seniorin.

Die 82-jährige Roswitha Goldbach, die erst mit 66 Jahren mit dem Hornspiel begann, nahm 2023 zum vierten Mal an hornissimo teil und ist wieder hellauf begeistert. „Super, unglaublich“ sind die Worte, die ihr spontan einfallen, befragt man sie danach, wie es ihr gefällt, vor allem aber: „die Atmosphäre, wie alle miteinander und für einander da sind“. So wie sie, sind viele Teilnehmende Wiederholungstäter, die immer wieder nach Staufen in die BDB-Musikakademie kommen. Tobias Van der Waardt etwa war mit 14 Jahren zum ersten Mal da-bei und beeindruckte heuer als Hornstudent beim Abschlusskonzert das Publikum mit der Bagatelle für Horn von Hermann Neuling. Filip Dimitrov ist zwar erst 11 Jahre alt, spielt aber schon wie ein Großer. Mit zwei Jahren hat er zum ersten Mal in ein Waldhorn geblasen, mit sechs Jahren war er zum ersten Mal beim Hornfestival und bei seinem vierten Teilnahme präsentierte er auswändig den ersten Satz aus dem Concerto op. 8 von Franz Strauss. Insgesamt waren es über 90 Teilneh-mende aus 14 Nationen und 30 Dozierende, die mit ihrer Begeisterung für das Waldhorn und ihrer unübersehbaren Freude am gemeinsamen Musizieren die Jubiläumsausgabe von hornissimo zu einer rundum gelungenen Sache machten. Vier Tage lang wurde von früh bis spät musiziert, in Meisterkursen und im Ensemblespiel Literatur erarbeitet und Werke einstudiert und damit nicht nur die BDB-Musikakademie, sondern am Samstag auf das Staufener Städtle zum Klingen gebracht und mit wunderbaren Hornklängen erfüllt. Großer Höhepunkt war das Jubiläumskonzert am Don-nerstag: die Crème de la crème der internationalen Hornszene brachte dem BDB-Festival für Horn mit hochvirtuosen, meisterlich interpretierten Werken ein Geburtstagständerle vom Feinsten dar. „Für mich sind die Horntage ein Jungbrunnen“, betonte Peter Arnold. Dennoch legt er die Leitung des Festivals nun in jüngere Hände. Christoph Karle würdige Peter Arnold für seine großen Ver-dienste um das BDB-Hornfestival und überreichte ihm eine Ehrenurkunde und das in Bleiglas ge-fasste BDB-Logo. Dass die Erfolgsgeschichte von hornissimo weitergeht, dafür werden künftig Christoph Ess, renommierter Hornsolist und Professor für Horn an der Musikhochschule Lübeck, und Fabienne Arnold sorgen. Für den besonderen Spirit und die Atmosphäre braucht es aber auch weiterhin viele begeisterte Hornisten und Hornistinnen jeglichen Alters und Niveaus. Denn erst dann ist hornissimo das, was es so besonders macht: ein Familientreffen des Horns.