Marc Grauwels

Marc Grauwels

Professor für Flöte am Königlichen Konservatorium Mons

Marc Grauwels ist zweifellos zur Zeit einer der bekanntesten belgischen Flötisten. Natürlich ist das eine Frage seines Talents, seines Charismas, seiner dynamischen und großzügigen Persönlichkeit, aber auch seiner angeborenen Kommunikationsfähigkeit. Seine schöpferische Vielseitigkeit als internationaler Solist hat zahlreiche Komponisten aus der ganzen Welt veranlasst, für ihn zu schreiben oder ihn in ihre neuen Werke einzubinden. So hat er 1985 im Duo mit Guy Lukowksi an der ersten Aufführung wie auch der ersten Aufnahme der berühmten „Geschichte des Tango“ von Astor Piazzolla teilgenommen. Er war ebenfalls bei der Kreation der „Kantate für Europa“ von Ennio Morricone dabei. Ferner hat der griechische Komponist Yannis Markopoulosein Flötenkonzert für ihn geschrieben, das zu den musikalischen Eröffnungsstücken der Olympischen Spiele 2004 in Athen gehörte .

Noch bevor er sein Musikstudium im eigenen Land beendete, erhielt Marc Grauwels mit nur 19 Jahren sein erstes Engagement im Orchester der Flämischen Oper . 1976 ist er Solist für Piccolo-Flöte im Brüsseler Opernorchester La Monnaie / De Munt (belgische Staatsoper) und 1978 wird er als erster Soloflötist zum Symphonieorchester des belgischen Rundfunks . Dort bleibt er zehn Jahre und erhält 1986 noch dieselbe Funktion in dem gerade von Carlo-Maria Giulini neugegründeten „World Orchestra“. Seine Karriere als Solist nahm einen derartigen Aufschwung, dass er 1987 endgültig das Orchester verließ. Gleichzeitig hatte er 15 Jahre lang einen Lehrauftrag am Königlichen Konservatorium in Brüssel und ist heute festangestellter Professor für Flötenunterricht am Königlichen Konservatorium in Mons .

Seit 2007 spielt Marc Grauwels ausschließlich goldene Miyazawa-Flöten, die speziell für ihn angefertigt wurden, und ist offizieller Endorser für Miyazawa.
Im Februar 2001 beschloss das weltweite Management von Naxos in Hongkong nach einer Asien-Tournee, ihm eine ganze Kollektion in ihrem Katalog mit dem Titel „The Flute Collection“ anzuvertrauen (fünfzehn Naxos-CDs sind bereits auf dem Weltmarkt erhältlich).

Von Natur aus reichlich begabt und mit einem genialen und enthusiastischen Charakter ausgestattet, verzichtet er nicht darauf, verschiedenste musikalische Erfahrungen zu vervielfältigen und bewegt sich bereitwillig zwischen z.B. Piazzolla und Mozart und zwischen Bach und Ravi Shankar hin und her. Dies verstellt jedoch nicht den Blick für die Ausgewogenheit zwischen Ernsthaftigkeit und lebendiger Phantasie bei der Zusammenstellung seiner Programme. Seine letzte Weltersteinspielung (ein Naxos-Label), die einer Reihe von unbearbeiteten Werken für Flöte und Schlagzeug gewidmet ist, von denen die meisten ihm selbst gewidmet sind, ist ein würdiges Beispiel für diese Haltung.

Schließlich war Marc Grauwels an der Aufnahme der Tonspur des Films „Amadeus“ von Milos Forman beteiligt, bei der er von Thomas Bloch und dem Brussels Virtuosi Ensemble bei dem großartigen Adagio für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Cello KV 617 begleitet wurde. Darüber hinaus interpretierte er die Jugendsonaten, die Quartette und das Konzert für Flöte und Harfe aus dem Gesamtwerk Mozarts, das in einer einzigen Box mit 170 CDs angeboten wird. Die Box, die Goldene Schallplatte, ist derzeit ein unübertroffener kommerzieller Erfolg bei Brillant Classics anlässlich des 250-jährigen Mozart-Jubiläums (es wurden bereits über 100.000 Exemplare verkauft).

Mit mindestens hundert Konzerten pro Jahr in der ganzen Welt, mehr als 40.000 Seiten, die ihm im Internet gewidmet sind, und einer Diskographie mit mehr als 60 CDs als Solist hat Marc Grauwels gezeigt, dass der richtige künstlerische Ansatz heutzutage den Weg für den großen Publikumserfolg eines Flötisten ebnet.

Sowohl in seiner Karriere als auch in seinen künstlerischen Interpretationen ist Marc Grauwels sich selbst immer treu geblieben.

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